- Wie konnte sie es wagen, mein Pensum an Quereinsteigerinnen zu vergeben, die weder eine angefangene noch eine abgeschlossene Lehrerausbildung haben?! Kein Wunder, dass die Schule vor die Hunde geht!
- Wie konnte sie diese unerfahrenen Quereinsteigerinnen mir mit 10-jähriger TTG-Erfahrung auf allen Schulstufen vorziehen?
- Was habe ich falsch gemacht?
- Warum bin immer ich überzählig?
- Was soll ich noch hier auf Erden, wenn ich immer fehl am Platz bin?
- Wo bleibt hier die Gerechtigkeit?
- Ist es klug, an der Schule in der eigenen Wohngemeinde zu unterrichten? Ich habe bereits zwei Mal an der Schule meiner damaligen Wohngemeinden unterrichtet. Beide Male endete es mit einem Rausschmiss. Das erste Mal (1991) nach einem halben Jahr, das zweite Mal (2014) bereits nach 6 Wochen.
- Was ist, wenn ich wieder etwas falsch mache und wieder rausgeschmissen werde?
- Bin ich dann gezwungen wegzuziehen?
Nach einigen Hin und Her, habe ich die Bewerbung geschrieben und abgeschickt. Ich wohne nur 500 m von der Schule entfernt. Ich überquere immer das Schulareal auf dem Weg zum Bahnhof. Die letzten 10 Jahre war mein Arbeitsweg von Tür zu Tür zwischen 1.5 und 2 Stunden. An 31 Schulen habe ich in den letzten 10 Jahren unterrichtet. Ich habe das ÖV-Fahren so satt. Die Menschenmasse auf dem Bahnsteig und im Zug ist kaum mehr zu ertragen. Die 6 Klassen werden alle parallel geführt, d.h. es gibt nur eine weitere TTG-Lehrperson, was die Zusammenarbeit erheblich erleichtert. An meiner aktuellen Schule sind es 7 TTG-Lehrpersonen.
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Der Schulleiter hat auf meine Bewerbung mit "... Momentan befinden wir uns noch in der Ausschreibungsphase. Ich werde Sie kontaktieren, sobald diese vorüber ist. Bitte haben Sie deshalb noch etwas Geduld ..."
Ich hielt mich bisher eigentlich für sehr geduldig. Doch ich habe diese Woche festgestellt, dass meine Geduld mit mir selbst im Bezug auf meine Berufung und mit meinen Schülern am Ende ist! In dieser Woche waren die "begriffsstutzigen" Schüler kaum zu ertragen! Ich hätte sie am liebsten angeschrien. Zum Glück unterrichte ich aktuell bis zu den Sommerferien nur noch von Montag bis Mittwoch. Da ich in zwei Schulzimmern unterrichte und öfters Material aus dem anderen Zimmer holen oder für die Schüler das Ausgedruckte am Kopierer vergrössern muss, konnte ich das Schulzimmer immer wieder verlassen und auf dem Weg ins andere Schulgebäude frische Luft schnappen. Ich konnte meinen Frust durch Bewegung abreagieren (anstatt an den Schülern).
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Am Donnerstag, 29.Februar meldete sich der Schulleiter überraschend bei mir und lud mich zu einem Vorstellungsgespräch ein. Ob die Ausschreibungsphase schon vorbei ist? Oder fürchtete er, dass ich eine andere Stelle finde, bevor er sich bei mir meldet? ...
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Liebe Grüsse
Pia